Thielemann sagt „Ring“ an der Scala ab – ein Desaster für das Theater

Thielemann sagt „Ring“ an der Scala ab – ein Desaster für das Theater

(Mailand, 13. September 2024) Der Dirigent Christian Thielemann hat angekündigt, dass er sich im Oktober einer Operation unterziehen muss, gefolgt von mehrwöchiger Rehabilitation. Das meldet die Mailänder Scala in einer Pressemitteilung. Die Operation werde ihn zwingen, alle bevorstehenden Engagements absagen zu müssen, darunter Das Rheingold, das vom 28. Oktober bis 10. November an der Scala aufgeführt wird und mit dem die Neuinszenierung von Der Ring des Nibelungen in der Regie von David McVicar eröffnet wird. Da er den Prolog zur Tetralogie, der als einheitliches künstlerisches Unterfangen charakterisiert wird, nicht dirigieren kann, habe Thielemann seine Absicht angekündigt, sich aus dem gesamten Projekt zurückzuziehen.

Dirigiert werden die Aufführungen von Das Rheingold nun von Simone Young (28. und 31. Oktober, 3. November), die in diesem Sommer den gesamten Zyklus in Bayreuth dirigiert hat und kürzlich mit Benjamin Brittens Peter Grimes ihr Debüt an der Scala gab, sowie von Alexander Soddy (5., 7. und 10. November), der mittlerweile regelmäßig an den renommiertesten internationalen Theatern zu Gast ist und mit dem die Scala bereits eine Neuproduktion von Così fan tutte im November 2025 geplant hat. Maestro Soddy hat den Ring in Mannheim bereits erfolgreich dirigiert.

Die künstlerische Leitung der Scala sei nun damit beschäftigt, die Dirigenten für die anderen Teile des Zyklus zu bestimmen und rechtzeitig bekannt zu geben.

„Mit großem Bedauern“, schrieb Thielemann, „verzichte ich auf dieses Projekt, das wir gemeinsam mit Dominique Meyer, mit dem mich eine lange Freundschaft verbindet, mit David McVicar und dem Personal der Scala Schritt für Schritt aufgebaut haben.“ Meine Gesundheit verhindert es leider, dass ich beim Rheingold an der Scala dabei sein kann und die Kontinuität der künstlerischen Herangehensweise beim Ring des Nibelungen ist so wichtig, dass man von Anfang an dabei sein muss. Hinzu kommt mein Engagement für die Berliner Staatsoper und die unsichere Situation an der Scala. Ich möchte der Scala und allen beteiligten Künstlern meine besten Wünsche für diese wunderschöne Produktion übermitteln.“

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